Als am vergangenen Montagmorgen die Schülerinnen und Schüler des Erdkundekurses von Herrn Teurlings aus der Jahrgangsstufe 11 im Computerraum der Gesamtschule Mittelkreis zusammenkamen, konnte noch keiner ahnen, wie realitätsnah das, was sie gleich lernen sollten, tatsächlich sein würde. Der Kreis Kleve hatte zur zweiten Woche der Geodäsie zusammengerufen und Stefan Rattmann, der als Vermessungsingenieur die Abteilung Kataster und Vermessung in der Kreisverwaltung leitet, stellte die vielfältigen Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten für dieses bislang eher unbekannte Berufsfeld vor.

Die Geodäsie ist die Wissenschaft von der Vermessung und Abbildung der Erde und bietet für Absolventinnen und Absolventen derzeit gute berufliche Perspektiven. Um den Jugendlichen anschaulich zu machen, welche Aufgaben zu einem Berufsleben in der Geodäsie gehören können, stellte Rattmann die Geographiebegeisterten vor eine konkrete Aufgabe: Sie sollten ermitteln, welche Gebäude betroffen wären und dementsprechend evakuiert werden müssten, wenn auf dem Schulhof der Gesamtschule Mittelkreis eine Bombe gefunden würde und das Entschärfungskommando des Kampfmittelräumdienstes vorbeikäme.

Dabei waren die Jugendlichen motiviert bei der Sache und konnten so sicherstellen, dass alle von der fiktiven Bombe betroffenen fiktiven Anwohner rechtzeitig in Sicherheit gebracht wurden. Das Gleiche galt auch für die etwa 2500 Einwohnerinnen und Einwohner in der Gocher Innenstadt, die noch am Nachmittag des selben Tages nach einem Bombenfund tatsächlich evakuiert werden mussten – hier verlief zum Glück nicht nur die Evakuierung reibungslos, sondern auch die anschließende Entschärfung.