Marktplatz

Name: Marktplatz Goch

 Ort: Steinstraße / Markt, 47574 Goch

 Entstehungsjahr: ca. 1267

Mit der Stadtgründung erhielt Goch einen Marktplatz, dessen Bild sich im Laufe der Jahrhunderte vielfach veränderte. Während das Bild des quadratischen Marktplatzes über viele Jahrhunderte durch eine große Linde geprägt war, ist er heute rechteckig und dient als Parkplatz in der Gocher Innenstadt.

Der Gocher Marktplatz wurde im Laufe der Jahre vielfältig genutzt. Genauere Aufzeichnungen über den Marktplatz im Mittelalter sind nicht aufzufinden, da diese Dokumente während der Kriege zerstört wurden.

Der Marktplatz wurde ca. 1267 erbaut, also in dem Jahr, in dem Goch die Stadtrechte erhielt. Schon früher war der Marktplatz von Häusern umringt. Während des Krieges war er von zerbombten Häusern, kaputten Kirchen und ausgebrannten Gebäuden umgeben. Der Marktplatz wurde gebaut, um dort öffentliche Veranstaltungen wie Empfänge, Paraden, Kundgebungen, Platzkonzerte der Feuerwehrkapelle im Wechsel mit dem Gocher Musikverein zu veranstalten, aber vor allem um dort Märkte abzuhalten. Seit dem 19. August 1851 wurden die Märkte in Goch durch eine Marktordnung geregelt. Es gab den Wochenmarkt, der jede Woche stattfand und auf dem man Lebensmittel kaufen konnte. Des Weiteren gab es den Fischmarkt, auf dem nur Fisch verkauft wurde. Auf dem Getreidemarkt wurden fertiges Brot, aber auch Getreide und Korn zum selbstständigen Verarbeiten verkauft. Unter Krammarkt versteht man heute den Flohmarkt. Bei einem Krammarkt wurden neue oder gebrauchte Gegenstände wie zum Beispiel Pfannen und Holzgegenstände, aber auch Kleidung verkauft. Es gab auch einen Schweinemarkt, auf dem Bauern in einem geflochtenen Korb bis zu 15 Ferkel präsentierten, die sie dort verkauften. Auch den bis heute bekannten Flachsmarkt gab es schon damals. Dabei durften laut der Marktordnung auf dem Flachsmarkt nur Flachs und Zubehör verkauft werden. Er startete um 8 Uhr morgens und endete um 15 Uhr. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich der Flachsmarkt eher zu einer Kirmes. Aus diesem Grund wurde die Herbstkirmes 1833 abgeschafft und später durch den im Laufe der Jahrzehnte entwickelten Jahrmarktcharakter des Flachsmarktes ersetzt.

Auch das Aussehen des Marktplatzes hat sich in den Jahren verändert. Ca. 1737 stand eine Linde inmitten des Platzes, die so groß war, dass sie von vielen Gochern als ein Pavillon auf dem Platz wahrgenommen wurde. Zum Stützen der Äste hatte man Pfeiler rund um die Linde aufgestellt, wodurch sie noch höher wirkte. Bis 1945 war der Marktplatz ein großes, von Linden umgebenes Quadrat. Dazwischen standen einzelne Bänke. In der Mitte des Platzes stand eine große, armleuchterartige Laterne aus Gusseisen mit Glaslaternen, die bei Dunkelheit ihr sanftes Licht über den Markt warfen. Dort durften keine Autos abgestellt werden.

Kurz nach dem Krieg war der Marktplatz wie leergefegt. Alle Bäume und Laternen, etc. waren entweder verbrannt oder durch Druckwellen zerstört worden. Heute ist der Marktplatz ein großes, von Kastanienbäumen umgebenes  Rechteck, dazwischen stehen einzelne Bänke. Der Markt dient heute als Parkplatz. Die Parkfläche wird von Pollern begrenzt. Am Rand des Marktplatzes steht eine Litfaßsäule und am äußeren Rand, aber mittig gelegen, befindet sich seit ca. 22 Jahren eine große Uhr mit Glockenspiel. Der Boden besteht immer noch aus Pflastersteinen.