Steintor
Name: Steintor
Ort: Am Steintor, 47574 Goch
Entstehungsjahr: 1350
Das Steintor aus dem Jahr 1350 ist das einzige erhaltene Stadttor der Stadt Goch. Es erfüllte im Laufe der Jahre verschiedenste Zwecke, konnte dem Ersten Weltkrieg aber nicht standhalten. Nach dem Wiederaufbau wurde es auch im Zweiten Weltkrieg wieder zerstört. Aus Geldmangel konnte es nicht direkt wiederaufgebaut werden, sondern erst 1952.
Das Steintor wurde im Jahre 1350 erbaut. Es gilt als Zeuge der 750-jährigen Geschichte der Stadt und ist der Mittelpunkt des heutigen Gocher Stadtkerns und seine bekannteste Sehenswürdigkeit. Das Steintor ist das einzige erhaltene Stadttor der Goch Stadtmauer. Es besteht aus einem eckigen Torbau und zwei runden Türmen. Die Mauern des Steintores sind mehr als einen Meter stark und bestehen aus Backstein. Im obersten der drei Stockwerke, über dem Torbogen, befindet sich eine Pechnase, welche benutzt wurde, um heißes Öl auf Angreifer zu schütten. Über dem Torbogen ist eine Figur des Heiligen Georg zu sehen, einem christlichen Heiligen, der zu Beginn der Christenverfolgung unter Diokletian (248 – 305) das Martyrium erlitt und zu den vierzehn Nothelfern zählt. Zudem war er Schutzpatron verschiedener Länder, Adelsfamilien, Städte und Ritterorte. Neben der Figur des Heiligen Georg sind außerdem das preußische und das Gocher Wappen über dem Torbogen zu sehen. Das preußische Wappen ist deshalb zu sehen, weil Goch seit dem Jahre 1815 unter preußischer Herrschaft stand. Die Räume in den Torbögen dienten als Dienstwohnungen für Torwachen. Die zwei Türme dienten teilweise der Lagerung von Kriegsmaterial.
Im Jahre 1919, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, stürzte das Steintor erstmals ein, wurde kurz darauf aber wieder aufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurden der komplette West-Turm und der Mitteltrakt zerstört. Daraufhin sollte das Steintor abgerissen werden, weil die militärischen Fahrzeuge nicht durch das Tor passten. Allerdings wurden nur die Häuser daneben abgerissen, da das Militär das Denkmal beschützen wollte. Der eigentliche Wiederaufbau ließ einige Jahre auf sich warten, da die Stadt nicht das nötige Geld aufbringen konnte. Mithilfe des Mottos „Rettet das Steintor“ sollten die Bürger selbst Bausteine zum Wiederaufbau erwerben und so aktiv zum Wiederaufbau beitragen. Diese Aktion verlief allerdings schleppend, weil die Bürgerschaft der Stadt Goch selbst kein Geld aufbringen konnte und sich meistens um eigene finanzielle Probleme kümmern musste. Schlussendlich wurde das Steintor Ende 1952 wiederaufgebaut. Die Gesamtkosten betrugen dabei 65.000 DM, 34.000 DM wurden vom Land finanziert. Heutzutage dient das Steintor als Wahrzeichen und steht unter Denkmalschutz. Außerdem beheimatet es ein Karnevalsmuseum und bietet dem Heimat- und Verkehrsverein Räumlichkeiten.